Auch das Erzgebirge will auf Leuchttürme setzen

Der Tourismusverband Erzgebirge hat nicht nur bei den Gästezahlen zugelegt. Auch die eigenen Strukturen sowie die Vermarktung der Region nehmen neue Konturen an.

VON MARTINA BRANDENBURG

ANNABERG-BUCHHOLZ - Mit knapp drei Millionen Übernachtungen hat das Erzgebirge 2010 das beste Ergebnis seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1992 verzeichnet. "Die Ende 2009 begonnene strategische Neuausrichtung des Tourismus im Erzgebirge hin zu einer leistungsfähigen Managementorganisation mit klaren Produktlinien und zielgruppengerechten Angeboten wird dadurch bestätigt", wertet Landrat Frank Vogel, zugleich Vorsitzender des Tourismusverbandes Erzgebirge (TVE).

Auch Veronika Hiebl, seit einem Jahr Geschäftsführerin des TVE, zeigte sich gestern mit der bisherigen Entwicklung zufrieden. Die 700 Exemplare der vom Verband aufgelegten Kooperationsbroschüre mit den Projekten und Marketingvorhaben für 2011 seien innerhalb von zwei Monaten vergriffen gewesen. "Wir erhalten laufend Rückmeldungen, dass sich Interessenten an Vorhaben beteiligen wollen", freut sich Veronika Hiebl. Die regelmäßig im Internet für die derzeit 144 Mitglieder veröffentlichten Informationen würden ebenso "traumhafte Öffnungsraten" verzeichnen.

"Wir wollen unsere Alleinstellungsmerkmale betonen."

Veronika Hiebl Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Erzgebirge

Nachdem mit der Freiberger Brauhaus GmbH im Vorjahr ein Kooperationspartner für das Marketing gefunden wurde, will die Geschäftsführerin 2011 zwei weitere Wirtschaftsunternehmen als Unterstützer gewinnen. Zudem arbeite der Verband an seinen Produktlinien. Themen wie "Aktiv und fit in der Natur" sowie "Bergbau/Erlebnisse entlang der Silberstraße" sollen mit regionalen Besonderheiten vernetzt, bewährte Angebote wie Holzkunst beibehalten und mit anderen Offerten wie Eisenbahnromantik und der Fahrzeugbautradition verbunden werden, legte die TVE-Geschäftsführerin dar: "Wir wollen unsere Alleinstellungsmerkmale betonen, sozusagen Leuchttürme herausstellen."

Optimierungspotenzial sieht Veronika Hiebl in einem einheitlichen Auftritt der Region: "Sowohl für den Veranstaltungskalender als auch das Hotel- und Unterkunftsverzeichnis gibt es noch zu viele Datenbanken." Auch die Integration weiterer Mitglieder und Gebietskörperschaften unter das Dach des Tourismusverbandes sei weiter ein Ziel. "Anfang dieses Jahres haben wir bereits zehn neue Mitglieder gewonnen, hoffen nach Auflösung der Tourismusgemeinschaft Greifensteine-Erzgebirge auf weiteren Zuwachs", blickt die Geschäftsführerin optimistisch voraus.

Von der Tourismuswirtschaft im Erzgebirge wird jährlich ein Bruttoumsatz von rund 883 Millionen Euro erwirtschaftet. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 19.02.2011