Bergbau - Deutsche Rohstoff AG bohrt im Erzgebirge

Das größte bekannte und noch nicht erschlossene Zinnvorkommen der Welt liegt unter dem westlichen Erzgebirge. Rund 180.000 Tonnen Zinn lagern bei den Städtchen Gottesberg und Geyer im Gestein. Nun will die Deutsche Rohstoff AG die Lagerstätten erschließen.

Brisbane/Heidelberg - Die Bohrungen an den zwei Zinnlagerstätten im Erzgebirge sollen noch in diesem Jahr beginnen, teilte die Deutsche Rohstoff AG (DRAG) mit. Ziel sei es, einen neuen international tätigen Zinnproduzenten aufzubauen.

Aufgrund der intensiven Erkundung durch die DDR in den 1970er und 1980er Jahren seien die Lagerstätten im Westerzgebirge sehr gut exploriert, hieß es weiter. Außerdem gebe es weltweit nur wenige Zinnproduzenten und kaum neue Projekte.

Um die Unternehmung voranzutreiben, hat die DRAG ein neues Explorations- und Produktionsunternehmen gegründet. Die Tin International Ltd. hat ihren Sitz in Brisbane, Australien. Die DRAG hält 68 Prozent der Anteile.

Die Anfangsfinanzierung des neuen Projekts kommt auch zum größten Teil von Investoren aus Asien und Australien. Sie sind mit rund drei Millionen Euro an Tin International beteiligt. Die DRAG beteiligte sich selbst nicht an der ersten Finanzierungsrunde. 2012 soll die neue Gesellschaft an der australischen Börse ASX gelistet werden.

Sachsen hat eine große Tradition im Zinnbergbau. In Altenberg schloss 1991 die damals letzte europäische Zinnmine. Heute stammt der größte Teil der Zinnproduktion aus China und Indonesien. Das Industriemetall wird vor allem in Elektrogeräten verbaut. Auch in Blechen und Legierungen ist Zinn enthalten. Quelle: Manager Magazin, 07.10.2011