Einblicke für den Berufseinstieg

Takata-Petri Freiberg schließt mit dem Berufsschulzentrum "Julius Weisbach" einen Kooperationsvertrag

 

Von Gabriele Fleischer

Freiberg. Die Lehrlinge des Freiberger Berufsschulzentrums "Julius Weisbach" werden sich künftig regelmäßig bei der Takata Petri GmbH umschauen. Beide Häuser haben jetzt eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Das heißt, alle Schüler und Lehrkräfte erhalten die Möglichkeit, sich für Projektarbeiten oder bei Besichtigungen im Unternehmen schlauzumachen. "Das fördert die Motivation der jungen Leute, versorgt sie mit Informationen und Kontakten für den anstehenden Einstieg ins Berufsleben", findet Takata-Betriebschef Gerhard Weber. Davon würden nicht nur die eigenen Lehrlinge - vier Mechatroniker und drei Industriekaufleute - profitieren.

Schulleiter Frank Wehrmeister pflichtet ihm bei. Mit dem Vertrag betrete auch die Berufsschule Neuland. Damit würden die Kontakte, die es bisher zur TU Bergakademie und zum Geokompetenzzentrum gibt, auf eine höhere Stufe gestellt. Und das Unternehmen Takata mit 316 Mitarbeitern in Freiberg und 75 in Döbeln, von dem die Initiative für den Vertrag ausging, hat einiges vorzuweisen. Erst im Juni dieses Jahres hatte der 50-millionste Gasgenerator für Airbags, die in fast allen europäischen und asiatischen Automarken eingesetzt werden, das Freiberger Werk verlassen.

Monat für Monat kommen 1,3 Millionen Treibsätze für Airbags an den beiden mittelsächsischen Standorten dazu. Am Pulvermühlenweg in Freiberg werden pyrotechnische Generatoren unter anderem für Fahrer-, Beifahrer- und Seitenschutz-Airbags gebaut. Inzwischen sind aber Autos schon mit weit mehr Airbags, unter anderem an der Seitenscheibe, ausgestattet, sodass neue Generatoren entwickelt werden. An zwölf Produktionslinien werden in Freiberg rund um die Uhr die so genannten Heißgas-Generatoren hergestellt. Fünf neue Anlagen stehen in einer eigens dafür geschaffenen Halle. Investiert wurden in Freiberg 50 Millionen Euro, in Döbeln, wo Kaltgas-Generatoren mit Edelgas befüllt werden, rund 25 Millionen. Eine Entwicklung, die den  Abgesandten des Berufsschulzentrums eine gute Basis bietet.

"Die Ausbildung ist interessant. Bei Takata kann ich als angehende Industriekauffrau alle Abteilungen durchlaufen und bekomme Einblick in den Betrieb", meint die Eppendorferin Franziska Arnold, die das zweite Lehrjahr zur Industriekauffrau absolviert. Abwechslungsreich findet auch Monique Schweika aus Großschirma die Arbeit. "Ich habe einen Einstellungstest in Deutsch, Mathematik und Englisch bestanden und bin jetzt im ersten Lehrjahr zur Industriekauffrau." Zwei Wochen lang hat sie bereits Produktionsabteilungen kennen gelernt. Beide junge Damen hoffen, und das ist Ziel der Betriebsleitung, nach erfolgreichem Lehrabschluss übernommen zu werden. So sucht Takata auch ab 2011 je einen Lehrling zum Industriekaufmann, Mechatroniker und für Lagerlogistik. (mit FPE)

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 14.09.2010