Gornsdorfer KSG von Kunden in Singapur zum weltbesten Lieferanten gekürt

Foto: Gordon Welters / Regionalmanagement Erzgebirge
Foto: Gordon Welters / Regionalmanagement Erzgebirge

Die Tatsache, dass Elektronikprodukte oft aus Asien kommen, ist keine Überraschung. Dass eine mittelständische Firma aus dem Erzgebirge bei einem Elektronikhersteller in Asien zum weltbesten Lieferanten für Leiterplatten gekürt wird, hingegen schon. Der KSG Leiterplatten GmbH in Gornsdorf ist das jetzt gelungen, sie hat sich einen der Preise gesichert, den der Konzern Pepperl + Fuchs an seinem Standort Singapur unter seinen 500 Lieferanten ausgelobt hatte. Udo Bechtloff, Geschäftsführer und Mitgesellschafter des Auftragsfertigers, ist jedenfalls besonders stolz auf den Titel. Schließlich kaufe der Konzern - er ist einer der global führenden Hersteller von elektronischen Sensoren - seine Leiterplatten weltweit ein, meint Bechtloff. Schätzungsweise 80 Prozent des weltweiten Marktvolumens werden in Asien gefertigt - zu Preisen, bei denen kein hiesiger Anbieter mithalten kann. Nur fünf Prozent kämen aus Europa. Doch nicht immer zählt eben der günstigste Preis. Bei Pepperl + Fuchs sei etwa die Art der Zusammenarbeit bewertet worden, der Umgang mit Kundenwünschen und die Kommunikation zwischen Lieferant und Abnehmer, berichtet der KSG-Chef. Sogenannte "weiche Faktoren", bei denen die Erzgebirger offensichtlich punkten können. Für Bechtloff und seine mittlerweile 670 Mitarbeiter ist der Preis das Sahnehäubchen in einem insgesamt sehr erfolgreichen Jahr. Voraussichtlich 77 Millionen Euro wird der Betrieb dieses Jahr umsetzen - so viel wie noch nie. Um rund zehn Millionen Euro wird der Umsatz über dem Vorjahresergebnis liegen. Seit November 2013 läuft die Produktion in rollender Woche - also an sieben Tagen in drei Schichten. 14 Millionen Euro wurden seit Jahresbeginn in neue Technik investiert, für 2015 sind noch einmal zwischen sechs und acht Millionen Euro vorgesehen. Denn das Geschäft läuft. "Die Kunden quälen uns", sagt Bechtloff augenzwinkernd. Entsprechend ist auch die Zahl der Mitarbeiter stetig gewachsen - gut 140 Männer und Frauen sind innerhalb von zwei Jahren dazugekommen. Die Zahl der Leiharbeiter ist auf 15 Prozent begrenzt, danach wird eingestellt. Mit dem Stichtag 1. Januar erhielten wieder 47 Leiharbeiter einen festen Arbeitsvertrag bei KSG, berichtet der Firmenchef. Quelle: Freie Presse 14.12.2014 (Jan-Dirk Franke)