Nachfrage aus Asien ermöglicht Hallenbau

Das Scheibenberger Unternehmen Cap Parts erweitert seine Produktion. Es ist spezialisiert auf Teile für Kondensatoren, die viele Abnehmer finden.

VON ANNETT HONSCHA

SCHEIBENBERG - Das zweitgrößte Scheibenberger Unternehmen hat damit begonnen, ein Millionenprojekt zu verwirklichen. Auf dem Gelände der Cap Parts AG entstehen eine neue Produktionshalle und 30 Mitarbeiter-Parkplätze, die Erdarbeiten dafür sind seit wenigen Wochen im Gang. "Wir werden insgesamt 3 Millionen Euro investieren", sagt Vorstand Hans-Gerd Meixner. Darin sind auch neue Maschinen für die Erweiterung der Produktion enthalten. Spezialisiert ist Cap Parts vor allem auf die Herstellung von Gehäusen und Abdeckscheiben für Kondensatoren. Und diese elektronischen Bauelemente finden sich in zig Erzeugnissen wieder - angefangen von Fernsehern über Solaranlagen bis zu Autos und dem ICE.

Export nimmt Löwenanteil ein

"Wir wachsen immer weiter", sagt Hans-Gerd Meixner, der daher 2011 mit einem Rekord-Umsatz von mehr als 9 Millionen Euro rechnet. Vor allem aus Fernost gebe es eine gestiegene Nachfrage nach den Scheibenberger Produkten, deshalb wird der Unternehmer demnächst auch nach China reisen, um mit Kunden ins Gespräch zu kommen. Firmen in Malaysia und Japan werden bereits beliefert, überhaupt bildet der Export das wichtigste Standbein für die Erzgebirger. Er mache rund 90 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Und so werden auch Abnehmer in Ungarn, den USA, Großbritannien und Schweden mit den Spezial-Teilen beliefert - darunter Konzerne wie Epcos oder Panasonic.

Die wichtigsten Rohstoffe für Cap Parts sind dabei Aluminium, von dem 2011 rund 500 Tonnen für die Kondensatoren-Gehäuse benötigt werden, und Gummi-Hartpapier. Aus Letzterem bestehen die Abdeckscheiben ab einem Durchmesser von 7,9 Millimetern, die teilweise noch mit verschiedenen Materialien beschichtet werden. Je nach Abnehmer variiert die Stückzahl der Produkte von 100 bis 100 Millionen.

Nachdem die Auswirkungen der Wirtschaftskrise überstanden waren, wurde laut Hans-Gerd Meixner bereits 2010 wieder kräftig investiert - rund eine Million Euro in neue Fließpressen und andere Maschinen. "Wir haben zum Beispiel eine Mikrogasturbine angeschafft, mit der wir auf Erdgasbasis selbst Strom und Wärme erzeugen können", sagt der Kaufmann. Damit wirkt das Unternehmen den ständig steigenden Energiekosten entgegen. Das sei unerlässlich.

Wichtiges Standbein: Ausbildung

Cap Parts beschäftigt derzeit 94 Mitarbeiter sowie sieben Auszubildende und Praktikanten. Damit ist der Betrieb nach dem Automobilzulieferer Vollmann der zweitgrößte Arbeitgeber im Ort. Für Hans-Gerd Meixner ist es äußerst wichtig, eigene Fachkräfte für die Firma selbst heranzuziehen. So erlernen junge Leute in dem Unternehmen etwa die Berufe Werkzeugmacher, Fertigungsmechaniker und Mechatroniker. Aber auch mit Berufsakademien wird zusammengearbeitet, so haben beispielsweise angehende Diplom-Betriebswirte ihre praktische Ausbildung bei Cap Parts absolviert. "Unser Ziel ist ganz klar, die Leute hierzubehalten", sagt der Vorstand, der die Firma 1991 mit seiner Frau als Fließpresswerk Scheibenberg GmbH übernommen hat. Seitdem seien mehr als 9 Millionen Euro investiert worden.

Fertigstellung 2012 geplant

Der nun begonnene Bau der neuen Halle soll mit allem Drum und Dran im nächsten Jahr abgeschlossen werden. "Allerdings ist schon Ende Dezember der Einzug eines ersten Bereichs vorgesehen", sagt Hans-Gerd Meixner. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 20.09.2011