Rohstoffsuche im Geyerschen Wald

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Hubschrauber-Erkundung im Erzgebirge geht weiter

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und die Technische Universität Bergakademie Freiberg (TU BAF) sowie weitere Partner setzen ihre Suche nach Industrierohstoffen unter dem Geyerschen Wald im sächsischen Erzgebirge fort. Vom 31. März bis 11. April 2014 findet erneut eine Befliegung mit dem BGR-Hubschrauber (Kennung: D-HBGR) und der Flugsonde statt. Erlaubt die Wetterlage in diesem Zeitraum keine Erkundung, sind alternativ Aufsuchungen vom 28. April bis 9. Mai 2014 vorgesehen. Das Projekt wird begleitet durch das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Die Aufsuchungsgenehmigung hat das Sächsische Oberbergamterteilt. Wichtigstes Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes ist es, moderne Methoden zur Erkundung von Rohstoffen zu testen, zu bewerten und weiterzuentwickeln. Dabei handelt es sich um geophysikalische Verfahren, die aus der Luft oder am Boden eingesetzt werden, um bis in eine Tiefe von 500 Metern Erzkörper  zu erkunden. Die eingesetzten Methoden vermeiden tiefe Eingriffe in den Untergrund. Die erste Befliegung des Geyerschen Waldes hatte im Oktober 2013 stattgefunden. Sie musste aus technischen Gründen vorzeitig beendet werden. Auch dieses Mal wird eine zehn Meter lange Flugsonde eingesetzt, in der sich die Messsensoren für die Elektromagnetik und Magnetik befinden. Die an einem 40 Meter langen Kabel befestigte Sonde wird unter dem Hubschrauber geschleppt. Der Hubschrauber fliegt in der Regel in einer Höhe von ca. 100 Metern und mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h über das Untersuchungsgebiet. Über dichten Ortschaften wird die Flughöhe auf über 200 Meter erhöht. Start- und Landeort ist wieder der Flugplatz Chemnitz/Jahnsdorf. Zum Untersuchungsgebiet gehören die Gemeinden Ehrenfriedersdorf-Stadt, Gelenau/Erzgeb., Lauter-Bernsbach, Grünhain-Beierfeld-Stadt, Lößnitz-Stadt, Elterlein-Stadt, Raschau-Markersbach, Thum-Stadt, Zwönitz-Stadt, Auerbach, Drebach, Geyer-Stadt und Schwarzenberg/Erzgeb.-Stadt. Im Sommer dieses Jahres sind weitere Befliegungen des Geyerschen Waldes geplant. Die Umgebung der Stadt Geyer ist ein historisches Bergbaugebiet. Die Forscher wollen den Geyerschen Wald nun wieder – und genauer – nach Rohstoffen wie Zinn, Wolfram, Zink und Indium erkunden. Neben den Befliegungen und dem Einsatz elektromagnetischer Methoden sollen zusätzlich seismische Untersuchungen stattfinden. Sie werden durch die TU Bergakademie Freiberg durchgeführt und liefern Informationen zur Lage der möglichen Rohstoffkörper im Untergrund. Derzeit wertet die BGR die Daten aus, die bei der ersten Teilbefliegung gewonnen wurden. Die Wissenschaftler des HIF und der TU Bergakademie Freiberg haben – aufbauend auf den Daten der historischen Erkundungen – ein vorläufiges geologisches Modell des Untersuchungsgebietes erstellt. Mit Hilfe der neuen geophysikalischen Messdaten und innovativen mathematischen Methoden, die unter Federführung der TU Bergakademie Freiberg entwickelt werden, wollen die Forscher ein weitergehendes dreidimensionales Modell des geologischen Untergrundes in diesem Teil des Erzgebirges ableiten, aus dem Vorkommen, Ausdehnung und Lage von Erzkörpern hervorgehen. Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von BGR, HIF, HZDR und TUBAF vom 25. Februar 2014