Acht grenzüberschreitende Projekte bewilligt

Beim grenzübergreifenden Kooperationsprogramm Freistaat Sachsen-Tschechische Republik 2014-2020 sind die ersten Projekte auf den Weg gebracht. Der Begleitausschuss des Programms bestätigte heute (8. Dezember 2015) auf seiner Sitzung acht Projekte zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die mit insgesamt 14 Millionen Euro unterstützt werden. „Ich freue mich, dass die ersten Akteure dies- und jenseits der Grenze jetzt loslegen und das Kooperationsprogramm mit Leben füllen können“, sagte Staatsminister Thomas Schmidt. „Die genehmigten acht Projekte zeigen beispielhaft die guten Ideen der Menschen im Grenzraum für die gemeinsame Arbeit. Ich bin mir sicher, dass die neuen Vorhaben die Menschen aus Sachsen und Tschechien weiter zusammenführen und die Grenze noch mehr verschwinden lassen.“

Unter den bestätigten Projekten sind drei Vorhaben zum grenzübergreifenden Katastrophenschutz. Die Gemeinden Breitenbrunn und Boží Dar, die Stadt Reichenbach und der Ort Nový Oldřichov sowie die Gemeinde Hrensko und der Feuerwehrverein Ottendorf e. V. wollen die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet verbessern. Bei dem Projekt der Gemeinden Breitenbrunn und Boží Dar soll ein gemeinsam zu nutzendes Feuerwehrdepot in Breitenbrunn gebaut werden. Die Feuerwehren der beiden Orte wollen außerdem unter anderem ein neues Tanklöschfahrzeug, einen neuen Mannschaftstransportwagen und ein Rettungsboot anschaffen. Das Projekt wird mit zwei Millionen Euro gefördert.

Die Stadt Reichenbach und der Ort Nový Oldřichov planen den Umbau eines Feuerwehrgerätehauses sowie die Anschaffung von zwei Mannschaftswagen, drei Tanklöschfahrzeugen und eines multifunktionalen Feuerwehrfahrzeuges. Erarbeitet werden soll ein Handbuch zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit in Notsituationen. Zu dem Projekt, das mit 1,8 Millionen Euro unterstützt wird, gehören auch Sommercamps und Wettkämpfe für die Jugendfeuerwehren. Die Gemeinde Hrensko und der Feuerwehrverein Ottendorf e. V. wollen für Notfälle in den Nationalparks der Sächsisch-Böhmischen Schweiz gerüstet sein und deshalb ein Transportfahrzeug, eine Motorspritze, spezielle Tragen und Bergrettungstechnik sowie ein Zelt für Evakuierungen anschaffen. Angedacht sind außerdem gemeinsame Übungen, Schulungen und öffentliche Veranstaltungen für Jugendliche. Die Vorhaben der Gemeinde und des Feuerwehrvereins werden mit 138.000 Euro gefördert.

Um die Einführung fachübergreifender Verfahren für die Nutzung von Boden und Fels als Baugrund und Baumaterial geht es bei einem Bildungsprojekt, an dem sich die HTW Dresden, die Hochschule Zittau, die TU Liberec und die Karlsuniversität Prag beteiligen. Sächsische und tschechische Studenten werden gemeinsam Untersuchungen an Standorten in Sachsen und Tschechien durchführen und Lösungen erarbeiten, die auf einer neuen Internetplattform veröffentlicht werden. Das Projekt wird mit 1,5 Millionen Euro gefördert.

Mit dem Vorhaben „Adelsschätze – Die Lust des Sammelns in Sachsen und Böhmen“ beabsichtigen die Schlösser Weesenstein und Decín, die Leidenschaft des Sammelns von Kunstgegenständen durch sächsische und böhmische Adelsfamilien der Allgemeinheit näher zu bringen. Mitarbeiter beider Schlösser wollen gemeinsam an der Rekonstruktion der ursprünglichen Schlosssammlungen und an der Restauration wertvoller Sammlungsstücke arbeiten. Mehrere Ausstellungen sollen die Attraktivität der beiden Kultureinrichtungen steigern und damit den sächsisch-böhmischen Grenzraumes als Tourismusregion weiter aufwerten. Dafür erhalten die Projektpartner eine Unterstützung in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Mit einem ähnlichen Projekt hatten beide Schlösser in der letzten Förderperiode großen Erfolg.

Bis 2020 stehen 186 Millionen Euro für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Hochwasser-, Brand- und Katastrophenschutz, Innere Sicherheit, Erhaltung und Nutzung des gemeinsamen Natur- und Kulturerbes, grenzübergreifender Tourismus, Umweltschutz, Bildung sowie zur Unterstützung des interkulturellen Dialogs und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie nationalen Beiträgen der beiden Nachbarländer.

Quelle: Medienservice Sachsen (08.12.15)