Ausbildungsmesse Erzgebirge 2014 – mit rechtzeitiger Berufsorientierung auf dem Weg zum Wunsch-Beruf: ein Resümee

Volles Haus zur Ausbildungsmesse Erzgebirge in Marienberg
Annaberg-Buchholz (17.November 2014). Mit der Veranstaltung in Marienberg am vergangenen Samstag in der Sporthalle am Goldkindstein ging die diesjährige Ausbildungsmesse Erzgebirge in die letzte Runde. Nach erfolgreichen Veranstaltungen in Annaberg-Buchholz, Aue und Stollberg präsentierten sich auch hier 81 Aussteller unter dem Slogan „Hier geblieben – deine Zukunft im Erzgebirge“ Jugendlichen der Oberschulen ab Klasse 7, der Gymnasien ab Klasse 9 sowie der Lernförderschulen.
 
Fast 400 Anmeldungen an vier Standorten in 2014
382 Anmeldungen registrierten die Organisatoren für alle vier Messetermine. Durchschnittlich 95 Unternehmen und Einrichtungen stellten sich somit in diesem Jahr pro Standort mit ihren unterschiedlichen dualen Ausbildungsberufen und Möglichkeiten zum praxisnahen Studium vor. An allen vier Standorten waren die Flächen komplett ausgebucht. In Summe waren es 224 unterschiedliche Unternehmen und Einrichtungen, die zum Teil mehrere Messetermine wahrnahmen - so wie die KSG Leiterplatten GmbH, die sich in diesem Jahr erstmalig an allen vier Standorten präsentierten. „Wir brauchen jährlich zehn neue Azubis für unsere zum Teil recht unbekannten Berufsbilder und die Bewerber werden immer weniger. Über die Messen erhalten wir außerdem viele Praktikumsanfragen – das ist gut für uns und die Bewerber“, erklärt Diana Gärtner von KSG den Hintergrund.
 
„Neulinge“ ergänzen Stammbesetzung an Firmen
Über die letzten Jahre kristallisierte sich eine gewisse Stammbesetzung heraus, die immer wieder durch neue Unternehmen ergänzt wird. „Wir wollen einerseits endlich Aufklärungsarbeit leisten, dass es uns Handwerker noch gibt. Zum anderen wollen wir den jungen Leuten zeigen, wieviel Kreativität und gewerksübergreifender Anspruch in unserer Arbeit steckt“, so Konrad Münzner von der Tischlerinnung Marienberg über die Motivation der erstmaligen Anmeldung. Die spannende Mischung der Aussteller sorgt für einen umfassenden Überblick über die erzgebirgische Ausbildungslandschaft sowie Praktikums- und Karrieremöglichkeiten an nur einem Tag auf engem Raum.
 
Ausstellerhefte - das Nachschlagewerk für Messe und Bewerbungsphase
Alle Ausbildungsmessen repräsentierten trotz einer örtlich unterschiedlichen Ausstellerliste jeweils beispielhaft die regionale erzgebirgische Branchenvielfalt. Den größten Anteil bildete immer als dominierender Sektor innerhalb der erzgebirgischen Wirtschaftsstruktur das verarbeitende Gewerbe. Stark vertreten waren auch wie schon in den Vorjahren die sozialen Berufe sowie Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten in der Verwaltung, Handwerk, Gastgewerbe, Handel, Medien sowie zu Dienstleistern aus dem Bereich Bildung. Als Gesprächspartner standen den Schülern und Eltern vor allem Personalfachleute sowie junge Auszubildende zur Seite, die ihre eigenen Erfahrungen auf „Augenhöhe“ an die Schüler weiter geben können. Als Nachschlagewerk zur Vorbereitung der individuellen Messerundgänge wurden 11.000 Ausstellerverzeichnisse gedruckt und an allen Schulen des Erzgebirgskreises verteilt. Wie sich in Gesprächen mehrfach herausstellte, nutzen die Jugendlichen das Heft mit den vielen detaillierten Informationen zu den Berufsbildern und zu Ansprechpartnern auch im Nachhinein für ihre persönliche Bewerbungsphase.
 
Ausblick: Woche der offenen Unternehmen im März 2014
Über 350 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe und mehrere tausend Studienrichtungen gibt es in Deutschland – um sich in dem „Berufe-Dschungel“ zurecht zu finden ist langfristige Berufsorientierung enorm wichtig. Inzwischen hat sich ein „Basisprogramm“ zur Berufsorientierung im Erzgebirgskreis etabliert, zu dem auch die „Woche der offenen Unternehmen“ gehört. Unter dem Motto „Überlegst du noch oder weißt du´s schon“ öffnen vom 9. bis 14. März 2015 wie seit 12 Jahren bewährt etwa 250 Unternehmen des Landkreises ihre Türen für interessierte Schülerinnen und Schüler. Mit dabei ist auch zum wiederholten Male die Sozialbetriebe Mittleres Erzgebirge gGmbH. Weshalb die Ansprache der jungen Leute auf der Ausbildungsmesse, eigenem Tag der offenen Tür und Woche der offenen Unternehmen so wichtig ist, begründet Praxisanleiterin Katrin Merdes so: „Wir finden nur geeignete motivierte Jugendliche, wenn wir unsere Häuser öffnen. Zehn Azubis mit Herz und Verstand brauchen wir jährlich, um unseren eigenen Bedarf abzusichern.“ Neben dem Erzgebirgskreis wählen auch parallel der Landkreis Zwickau und Landkreis Mittelsachsen den Termin im März zur Berufsorientierung. Durch diese Bündelung bietet sich den jungen Leuten ein noch größeres Potential an möglichen Firmenbesichtigungen, da sie unkompliziert Unternehmen jenseits der Landkreisgrenzen besuchen können. Noch im Dezember 2014 wird die Angebotsbroschüre in einer Auflage von 12.000 Stück für alle Schulen des Erzgebirgskreises in Druck gehen.