Bürstenmacher investieren zwei Millionen Euro

Die Genossenschaft der Bürstenmacher verlegt im Herbst ihren Sitz von Stützengrün nach Schönheide. Auf dem Gelände der ehemaligen Flamingo-Fabrik entsteht eine neue Produktionshalle. Schönheide/Stützengrün. Im Oberdorf von Schönheide soll bis Jahresende eine neue Halle für moderne Produktionstechnik der Bürstenmachergenossenschaft entstehen. Ende Juli fand die Grundsteinlegung für die Investition in Höhe von zwei Millionen Euro statt. In der Bümag sind selbständige Betriebe der Bürstenindustrie zusammengeschlossen. Heute gehören dem Unternehmen 15 inhabergeführte Betriebe an. Die Genossenschaft ist dabei verantwortlich für den zentralen Materialeinkauf und für die Vermarktung und den Vertrieb der Produkte.  Die Genossenschaft erwirtschaftet pro Jahr mit der Produktion, dem Vertrieb und dem Einkauf des Materials für die Traditionsprodukte einen Gesamtumsatz von knapp 40 Millionen Euro pro Jahr. Quelle: Freie Presse am 30. Juli 2015 (Eberhard Mädler) Geschichte des Bürstenmacherhandwerks im Westerzgebirge Bis in das 17. Jahrhundert reicht die Tradtion des Bürstenmacherhandwerks zurück. Familien rund um Schönheide haben ihren Lebensunterhalt mit dem Herstellen von Bürsten, Besen und Pinseln verdient. Die guten Bürsten und Besen wurden vom sogenannten "Bürschtenma" von Tür zu Tür in der Region verkauft. Die Qualität der Waren überzeugte und so wurde das Handwerk bald auch in den Nachbarorten erfolgreich ausgeübt. Es entwickelte sich um Schönheide und Stützengrün bald eine regelrechte Bürstenindustrie. Neben kleinen Familienunternehmen entstanden auch einige Großbetriebe, die mit modernen Bürstenmaschinen ausgerüstet und durch den Anschluss an die Schmalspurbahn für den industriellen Aufschwung in der Region sorgten. Über beide Kriege hinweg kam es  zu Schließungen vieler Bürstenmanufakturen und -Fabriken. Ein Erfolg blieben die Haushaltsartikel erster Güte dennoch, zu DDR-Zeiten waren Bürsten und Besen aus dem Erzgebirge ein echter Verkaufsschlager. So stehen Qualitätsbesen, -Bürsten und -Pinsel bis heute für die Region. Das Tradtionshandwerk wird hier ebenso, wie moderne Techologien zur massenhaften Produktion der Haushaltshelfer, beherrscht.