​Drham is drham – eine klare Botschaft für erzgebirgische Jugendliche zur Woche der offenen Unternehmen

Königswalde. „Welche schulischen Voraussetzungen muss ich denn für eine Ausbildung hier mitbringen?“, fragt Raphael. Der Siebtklässler hat eigentlich noch ein paar Jahre Zeit bis zu seiner beruflichen Entscheidung. Er nutzt aber die Chance, um im Rahmen der Woche der offenen Unternehmen im Erzgebirgskreis, in die Werkhallen der Metalltechnik Annaberg GmbH zu schauen. Gemeinsam mit fünf anderen Jungen aus Oberschulen und Gymnasium löchert er das Mitarbeiterteam bei der Führung durch die einzelnen Produktionsbereiche des Königswalder Unternehmens.

„Voraussetzung ist ein ordentlicher Oberschulabschluss. Ordentlich heißt, gute bis sehr gute Noten in Mathe, Physik und Chemie aber auch handwerkliche Fähigkeiten und logisches Denken sind mitzubringen“, erklärt Romy Herkenne, Assistentin der Geschäftsführung. Die Bewerber um die Ausbildungsstellen als Mechatroniker und Werkzeugmechaniker sollten sich in maschinelle Abläufe reindenken können – trotz immer mehr werdender computergestützter Steuerung. Die Metalltechnik Annaberg GmbH beteiligt sich zum ersten Mal an der Aktion zur Berufsorientierung, die in diesem Jahr bereits zum 16. Mal stattfindet und das Highlight der Berufsorientierung im Jahresverlauf ist. „Grund für unsere Teilnahme ist der Wunsch, weiterhin verstärkt eigene Fachkräfte aufzubauen, jungen Leuten in der Region eine Perspektive zu bieten und sie zum Hierbleiben zu motivieren“, so der Fertigungsleiter Marcus Lorenz. Warum sich das aus seiner Sicht lohnt, beantwortet er so: „Drham is einfach drham, wie wir Erzgebirger sagen, und hier im Unternehmen bieten wir sichere Arbeitsplätze mit großen Entwicklungsmöglichkeiten.“

Positive Stimmen, ein spürbar gutes Klima im Team, tolle Werkhallen mit beeindruckenden Maschinen – das sind Eindrücke, die junge Leute und ihre Eltern an so einem Nachmittag mit nach Hause nehmen. Eindrücke, die später bei der Berufswahl vielleicht entscheidend sind. Gerade deshalb ist es wichtig, mit der Berufsorientierung so zeitig als möglich zu beginnen. Dass das Konzept aufgeht, beweist in diesem Jahr einmal mehr die überaus positive Resonanz:  Über 12.000 Einzelanfragen von Jugendlichen sowie erwachsenen Begleitpersonen – 2.000 mehr als im Vorjahr -  gingen über die Schulen bei der Wirtschaftsförderung im Februar ein und  wurden mit den 283 teilnehmenden Unternehmen individuell abgestimmt. Sie präsentierten im Laufe dieser Woche in 500 Einzelveranstaltungen 150 verschiedene duale Ausbildungsberufe und 50 duale Studiengänge.

Romy Herkenne ist überrascht über die positive Resonanz seitens Schüler und Eltern. Während Raphael und seine Altersgenossen den modernen Glasbau der Metalltechnik Annaberg GmbH mit dem Kopf voll neuer Bilder verlassen, wartet schon die nächste Gruppe auf die Besichtigung. In dieser ist übrigens auch ein Mädchen dabei, das im Unternehmen genauso gern in technischen Berufen gesehen ist wie junge Männer. „Die Mädels machen ihren Job an der Werkbank ebenso gut“, weiß Marcus Lorenz aus Erfahrung. www.wfe-erzgebirge.de/Berufsorientierung