Erzgebirgische Lieder-Tour bleibt grenznah

Die Erzgebirgische Lieder-Tour wird auch künftig in Regionen entlang der deutsch-tschechischen Grenze stattfinden. So 2017 auf dem Glockenweg von Seiffen nach Deutschneudorf. Das bestätigte jetzt Constanze Ulbricht von der Baldauf-Villa in Marienberg, die diese außergewöhnliche "Konzertreise durch den Wald" seit 2011 organisiert. In diesem Jahr war unlängst Carlsfeld der Gastgeber, und die 18-Kilometer-Tour entwickelte sich zu einem Volksfest der Mundart-Musik. Annähernd 5000 Wanderer und Radfahrer lauschten an neun Stationen unter freiem Himmel heimatlichen Weisen.

Ein Treffpunkt war das inzwischen demontierte "Eiserne Tor" auf der Passhöhe zwischen Oberwil-denthal und Hirschenstand/Jelení. Da trafen sich hunderte Ausflügler beider Länder und lauschten bei böhmischem Bier den Zigeunerweisen und slawischen Balladen vom Duo Roter Mohn aus Dresden. "Solch einfühlsame Melodien an der frischen Luft sind Balsam für Leib und Seele", schwärmte Anton Brezina aus Abertham/Abertamy.

Franti¨ek Severa aus Neudek/Nejdek gehörte zu den 40 Musikern, die für bodenständige Unterhaltung sorgten. Im Duett mit Zdenek Machácek aus Trinksaifen/Rudné spielte er am "Teichhaiselweg" nahe der Talsperre Weiterswiese Harmonika und "Bettelgeige".

Zitherklänge verbreitete in Carlsfeld ein tschechischer Gast: der gebürtige Varnsdorfer Michal Müller. Und die Pragerin Alzbéta Trojanovà zupfte in Wildenthal eine sogenannte Preßnitzer Hakenharfe, wie sie im 19. Jahrhundert von Mädchen der gleichnamigen und 1973 in einer Talsperre versunkenen Stadt meisterhaft gespielt wurden. (Quelle. Freie Presse)