Erzgebirgische Tradition mit Dreadlocks und Smartphone
Alte Rollen mit neuem Gesicht
Ob die „Kließfraa“ mit Dreadlocks, der Kammertürke mit BH über der Schulter, Daniel Knappe mit seinem tattooverzierten Arm oder Barbara Uthmann im Renaissancekleid und Handy am Band – Demuths Motive überraschen. Die Bilder zeigen vertraute Figuren aus der Region und lassen sie in einem neuen Licht erscheinen. „Die Idee dazu entstand 2019, als die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde“, so Rico Demuth. Seitdem wächst die aktuell 16 Motive umfassende Serie stetig weiter.
Zuletzt war die Wanderausstellung im Erzgebirgsmuseum in Annaberg-Buchholz zu sehen. Zwei der Bilder hat das Museum gekauft und in seine Dauerausstellung aufgenommen. Nach dem GDZ zieht die Ausstellung ins Fritz Theater nach Chemnitz. Rico Demuth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut in Chemnitz und nebenberuflich als Künstler aktiv.
Und was bedeutet das geklammerte „l“ im Titel der Ausstellung „Erzgebirg(l)er aus Tradition“? „Das L ist ein Streitpunkt im Erzgebirge, wo gerne diskutiert wird. Und zur Diskussion generell möchte ich anregen“, so Demuth.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des GDZ Annaberg, Adam-Ries-Straße 16, im ersten Obergeschoss bis Ende August zu sehen. Geöffnet ist wochentags von 8 bis 18 Uhr.