EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport stellt die Ergebnisse des Bildungsmonitors auf dem Sozialgipfel in Göteborg vor

Der von Regierungsvertretern aller Länder der Europäischen Union gebilligte Monitor misst die Fortschritte an sechs Zielen:

* Verringerung des Anteils frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänger auf unter 10 %
* Steigerung des Anteils der 30- bis 34-Jährigen mit Hochschulabschluss auf 40 %
* Erhöhung der Teilnahme an Angeboten frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung auf 95 %
* Reduzierung des Anteils schwacher Leistungen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften auf unter 15 %
* Erzielung einer Beschäftigungsquote von 82 % bei Hochschulabsolventen
* Erzielung einer Beteiligungsrate Erwachsener am Lernen von 15 %

Die diesjährigen Ergebnisse bieten wenig Anlass zur Freude, denn die Leistungen von 15jährigen Schülerinnen und Schülern im Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften haben sich im Vergleich zu 2013 eher verschlechtert. Dies gilt europaweit, leider macht Deutschland da keine Ausnahme. Insbesondere in den Naturwissenschaften hat sich in Deutschland der Anteil der Fünfzehnjährigen mit schwachen Leistungen von 12,2 % auf 17,0 % erhöht, die Leistungen in Mathematik haben sich leicht verbessert (von 17,7 % zu 17,2 %) und im Lesen warten 2016 16,2 % der Fünfzehnjährigen mit schwachen Leistungen gegenüber 14,5 % im Jahr 2013 auf. Auch wenn die Schüler in Deutschland etwas besser abschneiden als der EU-Durchschnitt, so werden die Ziele der Strategie Europa 2020 klar verfehlt. Es bestehe weiterhin ein enger Zusammenhang zwischen den sozioökonomischen Faktoren und den Bildungsergebnissen, auch wenn sich in Deutschland der Einfluss verringert habe.

Während europaweit die Zahl der frühzeitigen Schulabgänger von 11,9 % im Jahr 2013 auf 10,7 % gesunken ist, so ist in Deutschland ein leichter Anstieg von 9,8 auf 10,2 % zu beobachten. Auch hier wird das Europa 2020-Ziel von 10 % verfehlt.

Zu den Schlüsselindikatoren des Monitors gehören die Investitionen in Bildung in den Mitgliedstaaten. Im Durchschnitt geben die Staaten der Europäischen Union 4,9 % des BIP für Bildung aus, in Deutschland ist der Anteil von 4,3 % im Jahr 2013 auf 4,2 % im Jahr 2016 gesunken.

Der Kommissar wird die Ergebnisse des Monitors am 17.11.2017 auf dem Europäischen Sozialgipfel den Staats- und Regierungschefs vorstellen und im Januar 2018 den ersten EU-Bildungsgipfel einberufen. Dort soll es darum gehen, wie nationale Bildungssysteme inklusiver und wirkungsvoller gestaltet werden können. Die europäischen Bildungssysteme sollen allen jungen Leuten den besten Start ins Leben ermöglichen, so der Kommissar. Es gilt genau zu beobachten, welche Unterstützung die Europäische Kommission den Mitgliedstaaten anbieten möchte, ohne ihren Kompetenzbereich zu überschreiten.

(Quelle: Sächsisches Verbindungsbüro Brüssel)