EU-Projekt "Traditionelle Handwerke in der Euregio Egrensis"

Kennengelernt haben sie sich, jetzt kann es losgehen: Vier Partner wollen das EU-Projekt "Traditionelle Handwerke in der Euregio Egrensis" mit Leben füllen. Gefördert wird das Vorhaben mit reichlich einer Million Euro, teilte Projektsprecherin Ines Huff mit. Pläne gibt es schon. So soll eine ehemalige Wohnung im Stickereimuseum Eibenstock zum Ausstellungsraum speziell für Volkskunst umgebaut werden. In der Schauköhlerei in Sosa werden ein Informationszentrum, eine Handwerksscheune, ein Sanitärhaus und die "Neue Köhlerwache" entstehen. Laut Huff bezieht man auch die Jugend mit ein. Erster Schritt in dieseRichtung sind im September die grenzübergreifenden Schülerprojekttage zum Thema "Traditionelles Handwerk".

Gastgeber fürs Kennenlernen ist jüngst die Stadt Eibenstock um Bürgermeister Uwe Staab (CDU) gewesen. Er begrüßte alle Partner, zu denen das städtische Stickereimuseum gehört. Außerdem sind dabei der Köhlerverein Erzgebirge mit Sitz in Sosa, der Verein für Gerberei- und Stadtgeschichte aus dem thüringischen Hirschberg/Saale sowie das Zentrum für traditionelles Handwerk aus Königswerth/Královské Porící nahe Falkenau/Sokolov. Ziel ist es, alte Gewerke zu erfassen und in den jeweiligen Museen der Allgemeinheit darzubieten. "Wer kennt sie nicht, die alten gegerbten Lederhäute und Schuhsohlen, die Stickerei-Tischdecke der Großmutter oder die Holzkohle, die beim Grillen nicht fehlen darf", so Huff. All diese Dinge werden seit langer Zeit hergestellt. "Teils unter schwersten Bedingungen und Gefahren für die Gesundheit."

Das gemeinsame Kulturerbe des Handwerks im deutschtschechischen Grenzgebiet bedürfe eines besonderen Schutzes, um es zu bewahren. Genau dafür macht sich das Projekt stark. Die EU unterstützt die länderübergreifende Aktion mit dem Programmziel für "Europäische territoriale Zusammenarbeit". (Quelle: Freie Presse)