Europa geht schwierigeren Zeiten entgegen

In ihrer Herbstprognose rechnet die EU-Kommission für die kommenden beiden Jahre mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone von je 1,2 Prozent. Im laufenden Jahr soll die Wirtschaft im Euroraum um 1,1 Prozent zulegen.

„Der Prognose zufolge sollen die Volkswirtschaften in der EU trotz zunehmenden Gegenwinds weiter wachsen“, sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici bei der Vorstellung der wirtschaftlichen Vorausschau in Brüssel und fügte hinzu: „Doch dürfen wir uns angesichts der vor uns liegenden Herausforderungen nicht auf dem Erreichten ausruhen.“ Insgesamt legt die Wirtschaft in der Europäischen Union im Jahr 2020 um 1,4 Prozent zu, auch im Jahr 2021 rechnet die Kommission mit einem Wachstum von 1,4 Prozent. Die Arbeitsmärkte bleiben robust und die Arbeitslosigkeit geht im Euroraum voraussichtlich weiter zurück von 7,6 Prozent in diesem Jahr auf 7,4 Prozent im Jahr 2020 und 7,3 Prozent im Jahr 2021. Die Inflation verharrt auf einem niedrigen Niveau. Die EUKommission rechnet für dieses und nächstes Jahr mit einer Inflationsrate von 1,2 Prozent. „Das gibt Raum für die Geldpolitik. Aber das ist hier nicht der Ort, um darüber zu befinden“, sagte Moscovici. Moscovici verwies vor Journalisten in Brüssel auf ein „schwieriges äußeres Umfeld“ für die europäische Wirtschaft wie mögliche Handelskonflikte, ein sich abschwächendes Wachstum in China, geopolitische Risiken und die weiterhin bestehende Gefahr eines ungeordneten Brexit. „Die europäische Wirtschaft steht vor einer Phase hoher Unsicherheit“, warnte Moscovici. Man werde „alle politischen Hebel nutzen müssen, um Europa widerstandsfähiger zu machen“, so der EU-Kommissar. „Wir müssen auf alle Szenarien vorbereitet sein.“