Europäisches Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel effizienter als je zuvor

Das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) hat heute (Freitag), in seinem offiziellen Bericht Bilanz für  2015 gezogen. Am Häufigsten wurden im vergangenen Jahr Salmonellen in Obst und Gemüse, Pilzgifte in Nüssen und Quecksilber in Fischprodukten beanstandet. Auch nicht gekennzeichnete Allergene und Zusatzstoffe sind ein größer werdendes Problem. Etwa neun Prozent der gemeldeten Produkte stammten aus Deutschland. So traten im März 2015 beispielsweise Lebensmittelinfektionen in Folge des Konsums von Dönerfleisch auf. Im Spätsommer desselben Jahres gingen zudem zahlreiche Beschwerden ein, da deutsche Salamis Spuren von Ei enthielten und es zu Unverträglichkeiten kam.

Im Jahr 2015 sind 3049 Hinweise eingegangen, wovon sich etwa ein Viertel als tatsächlich gesundheitsgefährdend herausstellte. Auffällig im Vergleich zum Vorjahr ist die deutlich verbesserte Rate an Folgemeldungen. So kamen im Durchschnitt zwei Weiterverfolgungen auf jeden ursprünglich eingegangenen Hinweis. Zudem wird das neue Online-Portal, das interessierte Verbraucher mit den aktuellsten Informationen zu Rückrufen und Warnungen versorgt, stetig weiterentwickelt.

Ein globalisierter, offener Markt bietet für die Verbraucher besonders in Hinblick auf die Vielfalt und die Verfügbarkeit von Lebensmitteln viele Vorteile. Gleichzeitig birgt er aber auch Gefahren, wenn z.B. gesundheitsschädliche Produkte in den Umlauf geraten. Dieser Problematik nimmt sich das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel seit 1979 an, das in Kooperation mit nationalen Koordinierungsstellen in den Mitgliedsstaaten Warnungen vor auffälligen Lebensmitteln sowie Produktrückrufe dokumentiert und im Falle einer bestehenden Gefahr schnellstmöglich weiterleitet.

Neben dem RASFF für Lebensmittel, Futtermittel und Lebensmittelbedarfsgegenstände gibt es in der EU noch das Schnellwarnsystem RAPEX für Verbraucherprodukte, zum Beispiel Spielzeug. 

(Quelle: Europäische Kommission)