Förderung grenzüberschreitender Maßnahmen durch die Euroregion Erzgebirge

Sie bauen Brücken zwischen den Menschen beider Länder. „Vor allem aber auf sportlichem Gebiet“, betonte Toralf Richter vom SSV 1863 Sayda. Die Kommune pflegt seit 1995 eine deutsch-tschechische Partnerschaft mit dem nur 20 Kilometer entfernten Meziborí. Aus dessen Schule verbrachten erst kürzlich mehrere Mädchen und Jungen ein paar Tage in Sayda – finanziert über den Verein Euroregion Erzgebirge, der die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf allen Gebieten fördert. Laut Richter nächtigten die Kinder in der Pension „Forsthaus“ und starteten von dort zu Wanderungen ins Saydaer Stadtzentrum und nach Holzhau. „Auch ein Skilanglaufkurs gehörte zum Programm“, so Richter, der für diese Schülerbegegnung und andere sportliche Veranstaltungen Fördergeld von 15.000 Euro erhielt.Neben dem Saydaer Sportverein sei die Bergstadt auch selbst sehr aktiv, um die unterschiedlichen Begegnungen mit Vereinen, Schulen und Verwaltungen Tschechiens auf die Beine zu stellen, sagte Beate Ebenhöh, Geschäftsführerin des Vereins Euroregion Erzgebirge. Und dennoch würden viel zu wenige Förderanträge aus Mittelsachsen auf ihrem Tisch landen. „Da sind die Leute im Erzgebirgskreis anders“, erklärte die Vereinschefin. Die Bilanz seit 2015, dem Beginn der siebenjährigen Förderperiode, könne sich dennoch sehen lassen. So stehen 25 Projekte auf sächsischem Gebiet (Fördersumme: 300.000 Euro) 39 tschechischen Vorhaben (430.000 Euro) gegenüber.

Mithilfe der Euroregion sind auch Gelder in Projekte der Oederaner Volkskunstschule geflossen, die mit der Kunstschule in Most einen Trickfilm produzierte – mit gebastelten Puppen. Auch das 22. Adventssingen in Augustusburg wurde mit Geld der Euroregion auf die Beine gestellt. Beteiligt hatten sich deutsche und tschechische Chöre. In Brand-Erbisdorf wird die Förderung ebenfalls genutzt. „Die Stadt verlebte mit Gästen aus der Partnerstadt Jirkov die Adventszeit. In Brand-Erbisdorf gab es einen Stand zum Stollenmarkt, Kindermettenschicht und Wichtelwerkstatt, in Jirkov eine lebendige Krippe, Kulturprogramme und einen karitativen Advent“, sagte Ebenhöh. Die Vereine würden seit 17 Jahren zusammenarbeiten.

Auch die Euroregion selbst hatte erst im Vorjahr ein Projekt initiiert und umgesetzt: In der Dekanalkirche „Mariä Himmelfahrt“ in Most zeigten deutsche Künstler die Ausstellung „Grenzweg“ – mit zeitgenössischer Malerei, Grafik und Plastik. Ob in absehbarer Zeit umgekehrt auch tschechische Kunst den Weg über die Grenze nach Deutschland findet, sei noch ungewiss. „Wir arbeiten daran“, versprach Ebenhöh.

(Quelle: Freie Presse)