Grenzüberschreitendes Projekt zur Spielzeugindustrie

"Erzgebirgische Spielzeugindustrie - zwei Länder - zwei Wege" ist das Projekt überschrieben, dem sich in den kommenden drei Jahren das Museum im tschechischen Brüx (Most) und der Förderverein des Museums Olbernhau widmen möchten. Darüber haben am Dienstagabend beim 63. Olbernhauer Stadtgespräch der Vorsitzende des Vereins, Dieter Uhlmann, der Leiter des Museums, Frank Lehmann, und Projektleiterin Katharina Scheithauer informiert.

Der Name des Projektes spricht dabei für sich. Demnach soll die Spielzeugindustrie des Erzgebirges beidseits der Grenze untersucht werden. Das Projektteam will Zeitzeugen befragen sowie nach alten Objekten und Gebäuden, die damit im Zusammenhang stehen, suchen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen unter anderem in einer Wanderausstellung mit beleuchteten Vitrinen und im Internet dokumentiert werden. "Es wird auch einen Film und eine Broschüre dazu geben", kündigte Frank Lehmann am Dienstagabend an.

Das Projekt wird von der Europäischen Union und der Sächsischen Aufbaubank unterstützt. Kosten soll es etwa 250.000 Euro. "Bislang hat sich mit diesem Thema noch niemand derart intensiv beschäftigt", sagte Katharina Scheithauer. Das sei aufgrund der deutsch-tschechischen Vergangenheit im vergangenen Jahrhundert sehr schwierig gewesen, wie die Annabergerin betonte. "Das ist mittlerweile angesichts jüngerer Generationen einfacher geworden", so Frank Lehmann.

Das erste Thema des Olbernhauer Stadtgesprächs war unterdessen die neue Dauerausstellung des Museums. Diese soll im vierten Quartal eröffnet werden. "Wir präsentieren darin einen echten Schatz, den es so ganz selten gibt", sagte Frank Lehmann. Das Museum verfügt über sieben von Hand gezeichnete Musterbücher aus dem 19. Jahrhundert für Spielzeuge und Gebrauchsgegenstände. Dafür ist eine Dunkelkammer im Museum eingerichtet worden. Dort sollen vier Werke zugänglich gemacht werden. "Licht wäre für die Hand gezeichneten Bücher tödlich", erklärte Frank Lehmann. Im Vorraum wird das Museum Fotokopien von weiteren Musterbüchern sowie originale und nachgebaute Ausstellungsstücke, die darin enthalten sind, zeigen. Der Wert der Werke liegt laut Frank Lehmann in ihrer Einmaligkeit. "Die Musterbücher sind handgemalt und koloriert. Jedes ist ein Unikat", so der Leiter des Museums.

(Quelle: Freie Presse)