Möbelbau Sayda will neue Halle bauen

In der auf Ausstattung von Kliniken und Arztpraxen spezialisierten Firma reifen Überlegungen, die Produktionsgebäude zu vergrößern. Grund: Der Fachkräftemangel verlangt Automatisierung - und die braucht Platz.

Sayda. Firmenchef André Uhlig macht kein Hehl daraus, dass ein Umzug im Raum stand. Zumindest als theoretische Möglichkeit. Die Topografie des Standorts an einem geneigten Berghang macht Neu- und Anbauten kompliziert. "Wir haben lange überlegt, wie wir bauen wollen", sagte Uhlig gestern bei einem Firmenrundgang mit Vertretern der IHK-Regionalversammlung Mittelsachsen. "Aber wenn wir irgendwohin umziehen, auf eine grüne Wiese, dann hab ich meine Leute nicht mehr", führte Uhlig die Überlegungen weiter. Viele der aktuell 65 Mitarbeiter des Unternehmens könnten schließlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. Also kam der Unternehmer, wie er berichtet, zu dem Schluss: "Wenn wir bauen, dann hier."

So paradox das auch klingen mag: Der Grund für den angedachten Neubau - Uhlig spricht von einer 30 bis 40 Meter langen Halle im Anschluss an das automatische Plattenlager - sei ja gerade der Fachkräftemangel.

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André Uhlig hat sich dieser Herausforderung gestellt. Und seine Antwort auf die Frage, wie er mit dem Rückgang der Arbeitskräfte im Freistaat umgeht - der Unternehmer beziffert den erwarteten Rückgang bis 2030 auf 16 Prozent - lautet: Automatisierung.

"Was Roboter machen können, das sollen auch Roboter machen", verdeutlicht Uhlig. Auf diese Weise könnten die Mitarbeiter jene Arbeiten übernehmen, welche sich nicht maschinell erledigen ließen. Als Beispiel nannte Uhlig die Kantenanleimmaschine. Dort sind aktuell zwei Mitarbeiter eingesetzt. Wenn diese Aufgabe aber vollautomatisch ablaufe, könnten sich diese Mitarbeiter anderen Aufgaben widmen. "Es geht auf gar keinen Fall darum, die Leute freizustellen", versicherte Uhlig.

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Das Konzept kommt an. Wie Uhlig berichtet, sind die Auftragsbücher für dieses Jahr bereits komplett gefüllt. Aktuell arbeiten die Saydaer etwa an Möbeln, die für das Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin-Wilmersdorf bestimmt sind.



Quelle: Freie Presse vom 12.06.2018, Frank Hommel