Plan zur Abschaffung der Zeitumstellung stößt auf Widerstand

Eigentlich soll die Zeitumstellung in Europa schon im kommenden Jahr abgeschafft werden. So will es Kommissionschef Juncker. Die EU-Staaten halten das laut einem Medienbericht für unrealistisch.
Sie wurde eingeführt, um Energie zu sparen, inzwischen empfinden viele die Zeitumstellung aber als lästig. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will die Zeitumstellung deshalb schon im kommenden Jahr abschaffen. Doch unter den Mitgliedsstaaten regt sich nun offenbar Widerstand gegen die Pläne, berichtet das Online-Magazin "Politico" und beruft sich auf die Aussagen von Diplomaten.

Demnach kritisieren die Mitgliedsstaaten, dass entscheidende Details noch immer unklar seien und der Zeitplan kaum einzuhalten sei. Die EU-Kommission hatte die EU-Länder aufgefordert, sich bis April zu entscheiden, ob sie künftig die Sommer- oder die Winterzeit beibehalten wollen.

Laut den aktuellen Plänen würden am 31. März 2019 das letzte Mal die Uhren in den EU-Staaten verpflichtend umgestellt. Beim nächsten Termin, dem 27. Oktober 2019, wäre die Zeitumstellung für die Mitgliedstaaten freiwillig. Hier erfahren Sie mehr darüber, ob man die Zeitumstellung technisch einfach so abschaffen kann.

Laut EU-Kommissarin Violeta Bulc tendierten Portugal, Zypern und Polen bisher zur Sommerzeit. Während Finnland, Dänemark und die Niederlande eher die Winterzeit bevorzugten. Griechenland habe bisher als einziges EU-Land signalisiert, die Zeitumstellung beibehalten zu wollen. Bisher habe sich aber kein Land endgültig entschieden.

Das Europaparlament hatte im Februar von der Kommission eine Überprüfung der Zeitumstellung gefordert. Bei einer nicht repräsentativen Onlinebefragung im Juli sprachen sich 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer gegen die Zeitumstellung aus. Auf ein besonders hohes Interesses stieß die Befragung in Deutschland. 3,79 Prozent der Bundesbürger nahmen teil.

(Spiegel-Online: 9.10.2018)