Rückblick: 32. COMENIUS-Forum 2018 mit Strategin Antje Hermenau
Am 4. Dezember 2018 wurde zum nunmehr 32. COMENIUS-Forum ins GDZ Annaberg eingeladen. Gastreferentin war Antje Hermenau – freie Publizistin, eigenständige Unternehmerin und Strategin, welche über 20 Jahre für das BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Land- und Bundestag als Haushalts- und Finanzpolitikerin tätig war. Sie referierte zum Thema „Herausforderungen für die Demokratie in Deutschland“ und öffnete dem Publikum anschaulich ihren Blick auf die aktuelle politische Lage – im Erzgebirge, in Sachsen sowie weltweit.
„Die Demokratie steht auf wackeligen Beinen!“ – diese Aussage sei nicht gerechtfertigt, so Hermenau und ein spürbares Aufatmen ging durch die Reihen. Allerdings müsse mit dem derzeitigen politischen System gut umgegangen werden – man sollte sich nicht auf Erkämpftem und Erreichtem ausruhen, sondern mit Weitblick in die Zukunft schauen, denn auch andere Länder streben immer schneller vorwärts. Der deutsche Sozialstaat mit all seinen Privilegien und Sicherheiten ist abhängig von Entscheidungen und Bewegungen, welche nicht allein in Deutschland, sondern global stattfinden. Die Herausforderungen für die Zukunft bestehen in weltweiten Veränderungen der Wirtschaft und Digitalisierung sowie grundlegend auch im gesamten Bevölkerungswachstum, dies dürfte keinesfalls unterschätzt werden. Hermenau erläuterte weiterhin, dass die derzeitige Diskussion um den „Verfall einer Demokratie“ eigentlich eine reine Wertediskussion um Sicherheit, Freiheit und Wohlstand sei.
Frau Hermenau erstaunte das Publikum mit ihrem umfassenden Einblick ins globale Geschehen, gab sich aber dennoch nicht „eingefahren“ und ging entschieden und diskussionsfreudig auf Anmerkungen ihrer Zuhörer ein.
Die Frage- und Diskussionsrunde, moderiert von Herrn Matthias Lißke, Geschäftsführer der WFE und Gastgeber an diesem Abend, ging beim anschließenden gemeinsamen Ausklang unter den Teilnehmern weiter. Das Gruß- und Schlusswort richtete Herr Steffen Flath a.D., auch einstiger Landtagskollege von Antje Hermenau, an die Gäste.