Staatsminister Schmidt besucht LEADER-Gebiete "Annaberger Land" und "Westerzgebirge"

Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, hat am 25. Juli 2017 die beiden LEADER-Gebiete „Annaberger Land“ sowie „Westerzgebirge“ im Erzgebirgskreis besucht. Vor Ort informierte sich der Minister über die Umsetzung des LEADER-Programms sowie über konkrete Projekte, die mithilfe der Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) unterstützt werden.
 
„Ich  freue mich über das hohe Maß an Kreativität, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein, das bei den Beteiligten in den LEADER-Gebieten zu spüren ist“, lobt der Minister. „Wir haben den Gebieten große Freiheiten eingeräumt, über ihre Ziele und die daraus resultierenden Projekte selbst zu bestimmen. Diese Freiheiten haben sie hervorragend genutzt.“ In beiden Regionen spüre man die lange Erfahrung mit regionaler Beteiligung, weil die Strukturen schon seit vielen Jahren bestehen. Der Erzgebirgskreis besteht aus sechs LEADER-Gebieten.
 
Mit rund 60 000 Einwohnern ist das „Annaberger Land“ eines der kleineren sächsischen LEADER-Gebiete. Ihre Entwicklungsstrategie hat das Gebiet unter das Leitbild „Annaberger Land ist ‚Echt Erzgebirge‘: Familienfreundlich - Weltoffen - Stark durch gemeinsames Handeln“ gestellt. Bis zum Jahr 2020 hat das Gebiet ein Budget von rund zwölf Millionen Euro, mit dem es über die Förderung von Vorhaben entscheiden kann.
 
Der Minister übergab gemeinsam mit Christoph Herrmann, Abteilungsleiter im Landratsamt Erzgebirgskreis, der Gemeinde Crottendorf einen Förderbescheid über 44.350,48 Euro für eine moderne LED-Straßenbeleuchtung. Das Vorhaben beinhaltet die Förderung des Ersatzneubaues der Straßenbeleuchtung im Bereich des Fußweges an der Hauptstraße (Staatsstraße 267) im Ortsteil Walthersdorf als 1. Bauabschnitt. Die derzeit vorhandene alte und verschlissene Straßenbeleuchtung auf der Gewässerseite soll zurückgebaut, und durch insgesamt 15 hocheffiziente LED-Leuchten einschließlich Zubehör und Kabel auf der anderen Straßenseite über eine Länge von ca. 550 m ersetzt werden.
 
Danach besichtigte der Minister die Umnutzung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des Säge- und Hobelwerkes Cranzahl zu einer Tages- und Kurzzeitpflege für die Häusliche Krankenpflege. Zweites Ziel in der Region war Familie Berger im Ortsteil Sehma, die dort eine bisherige Scheune zu Wohnzwecken umbauen wird. Die Scheune wurde um das Jahr 1900 erbaut und ist als besonders erhaltenswerte Bausubstanz eingestuft.
 
Das LEADER-Gebiet „Westerzgebirge“ umfasst den westlichen Teil des Erzgebirgskreises sowie wenige Gemeinden des Vogtlandkreises und des Landkreises Zwickau. Rund 142.000 Einwohner leben in dem Gebiet, das damit zu den größeren sächsischen LEADER-Gebieten gehört. Ihre Entwicklungsstrategie hat das Gebiet unter das Leitbild „Unser Westerzgebirge - F. I. T. für die Zukunft - Familienfreundlich - Innovativ - Traditionell“ gestellt. Bis 2020 verfügt das Gebiet über ein Budget in Höhe von rund 23 Millionen Euro.
 
„Mit eigenen Veranstaltungen, ständigen Arbeitsgruppen und der Aktivierung von Vorhabenträgern sorgen die LEADER-Aktionsgruppen dafür, dass ländliche Entwicklung in Sachsen eine breite Bewegung ist“, betonte der Minister bei seinem Besuch im LEADER-Gebiet „Westerzgebirge“.
 
Das Treffen der LEADER-Akteure in Bad Schlema fand beim Backhaus Schlema e.V. statt, wo Minister Thomas Schmidt und Landrat Frank Vogel dem Verein „Zukunft Westerzgebirge e. V.“ als gemeinnütziger Trägerverein des Gebiets einen Fördermittelbescheid in Höhe von 170.000 Euro für den Betrieb der LEADER-Aktionsgruppe Westerzgebirge übergaben.
 
Die weitere Reise durch das LEADER-Gebiet „Westerzgebirge“ führt die Delegation nach Schönheide. Für die geplante Ertüchtigung des Bahnhofs Schönheide-Ost erhielt der Förderverein „Historische Westsächsische Eisenbahnen e. V.“ von Minister Schmidt und Landrat Vogel einen Zuwendungsbescheid über 150.000 Euro für das Vorhaben „Rad-BahnSTATION Schönheide – ein Zentrum für den Mulderadweg“. Das jetzige Vorhaben steht im Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau des Mulderadweges zwischen dem Westerzgebirge und dem oberen Vogtland. Das Bahnhofsgebäude stellt dabei einen Verknüpfungspunkt als Rast- und Servicestadion dar.
 
Das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs steht seit vielen Jahren leer und ist ungenutzt. Mit den Fördermitteln ist die Ertüchtigung des denkmalgeschützten, ehemaligen Empfangsgebäudes als Vereinslager mit Lager- und Ausstellungsmöglichkeiten vorgesehen inklusive öffentlich zugänglicher barrierefreier Sanitäranlagen im Erdgeschoss. Das Vorhaben beinhaltet u.a. die Fassadensanierung und Dachinstandsetzung, die Erneuerung der Fenster und Außentüren sowie die Reaktivierung des Trinkwasseranschlusses. Die Gesamtkosten wurden in Höhe von rund 195.000 Euro ermittelt. Die Fertigstellung der Arbeiten ist für Herbst 2018 vorgesehen.
 
Die Gewährung der Zuwendung erfolgt im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLER) 2014 – 2020 durch ERLER-Fond für den Schwerpunkt „Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten“.
 
Im Touristenzentrum „Am Adlerfelsen“ in Eibenstock informierten sich Minister, Landrat und LEADER-Akteure zu mehreren bereits umgesetzten Maßnahmen. Das Touristenzentrum „Am Adlerfelsen“ ist Mitglied der LEADER-Aktionsgruppe Westerzgebirge und unterstützt die ländliche Entwicklung des Westerzgebirges seit Jahren sehr erfolgreich. Der „Wurzelrudi“ ist das Maskottchen der Region um den Auersberg. Das Touristenzentrum „Am Adlerfelsen“ hat das Maskottchen mit Wurzelrudis Erlebniswelt in seine Gesamtanlage integriert. So entstand ein Abenteuer-Erlebnis-Spielplatz, der die Region mit ihren Themendörfern vorstellt. Bestandteil des Vorhabens „Freche Flitzer“ war der Erwerb von so genannten „Mountencarts“.
 
LEADER in Sachsen: www.smul.sachsen.de/laendlicher_raum/
LEADER-Gebiet „Annaberger Land“: www.annabergerland.de
LEADER-Gebiet „Westerzgebirge“: www.zukunft-westerzgebirge.eu/

(Quelle: Erzgebirgskreis)