​Unternehmen im Erzgebirgskreis setzen trotz Corona-Krise weiterhin auf Ausbildung

Trotz enormer Herausforderungen, vor denen die regionale Wirtschaft in Zeiten der Corona-Krise steht, setzen Unternehmen auch weiterhin auf die Ausbildung junger Leute.

Momentan sind die Zahlen von neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht rückläufig, dies liegt aber auch daran, dass  das Auswahlverfahren bei den meisten Unternehmen aufgrund der aktuellen Situation verschoben werden musste.

Gert Bauer, Präsident der Regionalkammer Erzgebirge ist sich sicher, dass sich das in den nächsten Wochen ändern wird. „Wie die meisten Unternehmen hatten auch wir die letzten Wochen mit vielschichtigen Problemen zu kämpfen. Dadurch war die Planung des neuen Ausbildungsjahres sehr anspruchsvoll. Dennoch halten wir natürlich daran fest, auszubilden, um uns Fachkräfte für die Zeit nach der Krise zu sichern. Ich gehe davon aus, dass meine Unternehmerkollegen das ganz genauso sehen.“

Für Uwe Stöckel von der  Stöckels Genussmomente GmbH in Tannenberg ist die Ausbildung junger Fachkräfte eine Herzensangelegenheit: „Natürlich waren die letzten Wochen eine Herausforderung für uns alle. Oder anders gesagt, eine Situation, die wir in fast 30 Jahren noch nicht erlebt haben. Doch jetzt dürfen wir wieder nach vorn schauen und unsere Restaurants und das Hotel  öffnen! Wir starten trotz neuer Auflagen und Bestimmungen positiv in die Zukunft.  Diese Zukunft ist ohne Auszubildende, die mit Freude am Beruf Ihr Handwerk erlernen und später als Fachkräfte, das Rückgrat unserer Branche sind, nicht vorstellbar. Daher haben wir in den vergangenen Wochen, trotz Schließung weiter trainiert und ausgebildet und freuen uns für September bereits einen neuen Auszubildenden gewonnen zu haben.  Jede Bewerbung die von Herzen kommt hat eine Zukunft in unserem Familienbetrieb.“

Schulabgänger, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, können sich auf der regionalen Stellenbörse www.karriere-rockt.de einen Überblick über bestehende Angebote verschaffen. Rund 1.000 freie Ausbildungsplätze warten derzeit auf Interessenten.

Die Corona-Krise hat bisher im Kammerbezirk der IHK Chemnitz auch keine Auswirkungen auf die Auflösungen von Ausbildungsverhältnissen gehabt. Bisher gab es lediglich eine coronabedingte Kündigung. Als positiv hat sich dabei die Einführung des Ausbildungszuschusses des Freistaates Sachsen erwiesen, der seit 27. April 2020 von Unternehmen bei der Landesdirektion Sachsen beantragt werden kann und schon vor Wochen von den Kammern gefordert wurde. Bis zum 13. Mai hat die IHK Chemnitz Anträge für 243 Unternehmen mit insgesamt 750 Auszubildenden bestätigt. Diese Bestätigung ist die Voraussetzung, um den Antrag bei der Landesdirektion Sachsen einzureichen.

Momentan laufen bei der IHK Chemnitz außerdem die Terminplanungen für die Sommerprüfungen in der Aus- und Weiterbildung an. Azubis sollten dazu auch die virtuellen Lernangebote in der theoretischen Wissensvermittlung unbedingt nutzen. Diese sind unter www.chemnitz.ihk24.de zu finden.