Welterbekonvent beschließt Beitritt der Stadt Glashütte in das UNESCO-Welterbe-Projekt „Montanregion Erzgebirge“

Die Landräte und Bürgermeister im Welterbekonvent Erzgebirge haben sich in der gestrigen 4. Sitzung des Gremiums in Wolkenstein für die Aufnahme eines weiteren Objektes entschieden und den Aufnahmeantrag der Stadt Glashütte in das UNESCO-Welterbe-Projekt „Montanregion Erzgebirge“ angenommen. Mit der Sachgesamtheit „Denkmale der Uhrenindustrie Glashütte“ – bestehend aus dem Stammhaus der Firma A. Lange & Söhne und der ehemaligen Deutschen Uhrmacherschule Glashütte (Uhrenmuseum) – bringt die „Stadt der Uhren“ ein Objekt in das geplante Welterbe ein, mit dessen Hilfe die Entwicklung ökonomisch bedeutender Folgewirtschaften als Reaktion auf den Niedergang des hiesigen Bergbaus dargestellt wird (Bergbaufolgeindustrien).   „Die feinmechanischen Betriebe und die Uhrenbetriebe zählen bis heute zu den wichtigsten und bekanntesten Wirtschaftszweigen in Glashütte. 1845 begann Ferdinand Adolf Lange eine Uhrenproduktion aufzubauen. Die Aufnahme dieses Objektes verdeutlicht die Bandbreite der geschichtlichen Würdigung innerhalb des Projektes „Montanregion Erzgebirge“, unterstreicht der Sprecher des Welterbekonvents Landrat Volker Uhlig.   Beschlossen wurde zudem der Austritt der Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf aus dem öffentlich-rechtlichen Vertrag, da sich das vorgesehene Objekt „Hütte Muldenhütten“ infolge einer Gebietsübertragung an die Stadt Freiberg zu Beginn des Jahres nicht mehr auf dem Gebiet der Gemeinde befindet.   Der Sprecher des Welterbekonvents informierte im weiteren Sitzungsverlauf über den aktuellen Stand des Welterbe-Projektes. So werden die Umsetzungsstudien und damit die Objektauswahl bis Ende Juni abgeschlossen sein, allerdings braucht die gemeinsame Vorbereitung und Erarbeitung der Antragsunterlagen mit den tschechischen Projektpartnern Zeit. Die Region geht weiterhin von einer Antragseinreichung in 2014 aus.   Noch vor der Sommerpause 2012 soll der Konvent die endgültige Objektliste auf deutscher Seite beschließen, ehe der gesamte grenzübergreifende Antrag im April 2013 beim sächsischen Innenministerium zur Vorbereitung einer Kabinettsbefassung eingeht.   Thema der vierten Sitzung war darüber hinaus ein geplantes grenzüberschreitendes Projekt mit dem Bezirk Ústí, mit dem der Gesamtkomplex „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoři“ im Hinblick auf die Antragstellung zum UNESCO-Welterbe vermarktet und in die Strategie der Tourismusregion eingebunden werden soll.   Da der Freistaat Sachsen bisher keine finanziellen Mittel für das Gesamtvorhaben zur Verfügung stellt, bieten das Europäische Förderprogramm „Ziel 3/Cíl 3“ und Eigenmittel der Landkreise und Kommunen momentan die einzige finanzielle Möglichkeit zur Durchführung eines solchen Projektes.