Zwei Zimmerinnen behaupten sich in der Welt der Handwerker

Elisabeth Häckel und Lea Hampel arbeiten bei einer Weißbacher Firma. Ihr Chef sagt: "Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht."


Weißbach. Wenn Zimmermeister Uwe Fleißner aus Weißbach mit seinem Team bei einer Baustelle ankommt, erregt er Aufsehen. Nicht der Handwerker selbst oder sein Sohn, der Geselle Florian Fleißner, sondern der Rest der Mannschaft. Der ist sehr jung und vor allem sehr weiblich. Elisabeth Häckel und Lea Hampel heißen die beiden, 20 Jahre alt ist Elisabeth, 21 Lenze zählt Lea. Aber wie lautet eigentlich die Berufsbezeichnung eines weiblichen Zimmermanns? Zimmermännin klingt nicht, Zimmermannsfrau trifft es nicht ansatzweise. Elisabeth Häckel hat die korrekte Bezeichnung parat: "Zimmerin."

Zimmerinnen sind auch heute selten, so Romy Weisbach von der Pressestelle der Industrie- und Handelskammer Chemnitz: "Seit 2009 haben drei Mädchen diesen Beruf im Kammerbezirk Chemnitz erlernt. Zimmermeisterinnen konnten wir seit 2002 nur eine erfassen. Weibliche Betriebsinhaber mit Abschluss Zimmerin haben wir in der Handwerksrolle ebenfalls nicht."

Lea Hampel und Elisabeth Häckel verstehen ihr Handwerk. Uwe Fleißner lässt nichts auf "seine" Frauen kommen. "Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht. Elisabeth hatte bei uns ihre Lehrzeit absolviert, und deshalb hatte ich auch keine Bedenken, Lea einzustellen", erzählt der Handwerksmeister.

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Quelle: Freie Presse vom 03.07.2018, Dirk Trautmann