Ausgezeichnet für engagierte Berufsorientierung: Schulen und Unternehmen im Erzgebirge
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Berufsorientierung für sinnhaftes Lernen
362 Unternehmen im Erzgebirgskreis öffneten im März ihre Türen, um Jugendlichen und ihren Eltern einen Eindruck in verschiedene Berufsfelder zu gewähren. Etwa 10.900 Einzeltermine von Jugendlichen und Begleitpersonen wurden in Summe gebucht. Fast 600 Termine gehen allein auf das Konto der Oberschule in Zwönitz. „Die Oberschule bietet den Jugendlichen eine sehr gute Berufsorientierung über mehrere Klassenstufen hinweg. Auch mit der Umstellung auf das neue Anmeldesystem blieben die Anmeldezahlen konstant hoch“, begründet Cindy Britsche, Geschäftsbereichsleiterin Berufs- und Studienorientierung, die Auszeichnung.
„Jugendliche stehen am Ende der Oberschule oft vor wegweisenden Entscheidungen: Ausbildung, weiterführende Schule oder sogar Studium. Eine fundierte Berufsorientierung hilft ihnen, sich über ihre Stärken, Interessen und Möglichkeiten klar zu werden, sodass sie bewusst und reflektiert wählen können. Wer sich ohne ausreichende Informationen für einen Beruf oder eine Ausbildung entscheidet, läuft Gefahr, unzufrieden zu sein oder die Ausbildung abzubrechen. Und wenn Schüler und Schülerinnen ein klares Ziel vor Augen haben, steigt ihre Motivation, sich in der Schule anzustrengen. Sie erkennen den Sinn hinter dem Lernen und sind eher bereit, Herausforderungen zu meistern.“
Steffen Schüler, Schulleiter Oberschule „Katharina Peters“ Zwönitz
Chancen auf Entwicklung und Aufstieg im Unternehmen
Die Besuche in den Betrieben dauern höchstens zwei Stunden. Diese Zeit reicht in der Regel aus, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Manche sind danach so begeistert, dass sie sich für ein Praktikum oder einen Ferienjob bewerben, um den Betrieb näher kennenzulernen. Andere spüren in dieser kurzen Zeit, dass es für sie nicht das Richtige ist. Für die Unternehmen sind beide Rückmeldungen wertvoll. Das Unternehmen Normteile Lindner in Ehrenfriedersdorf nimmt seit 2005 regelmäßig mit stabilen Anmeldezahlen an der Woche der offenen Unternehmen teil. Besonders nachhaltig sind die Eindrücke, weil die Schüler mit der Montage eines Handyhalters zum Mitnehmen selbst Hand anlegen. Dabei lernen sie die Lindner Akademie, das hauseigene Ausbildungszentrum, kennen. Normteile Lindner ist seit Jahren zudem als aktiver Partner im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft dabei.
„Wir möchten jungen Menschen Chancen auf Entwicklung, Aufstieg und Know-how bieten, um sie im Erzgebirge zu halten und langfristig mit dieser Kompetenz die Region wieder neu „versilbern" zu können. Als Unternehmer muss es eine der wichtigsten Prioritäten sein, Nachwuchs zu fördern, denn nur dann können wir auch fordern.“
Jens Lindner, Geschäftsführer Normteile Lindner GmbH