Praktisch probiert statt nur informiert: „Berufe im Test“ begeistert junge Talente
Aus sechs Oberschulen im Erzgebirge und aus Tschechien kamen gestern über 180 Schülerinnen und Schüler, um mehrere Berufsbilder an einem Ort praktisch zu erleben. Das Angebot der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH (WFE) wird gern genutzt. „Das praktische Tun bleibt bei den Jugendlichen in Erinnerung. Sie sind mit Begeisterung dabei, das bestätigen auch die Unternehmer. Während auf einer Messe Stände der Unternehmen gezielt besucht werden, darf hier alles ausprobiert werden – auch Berufsfelder, die sie nicht auf dem Schirm haben“, so Projektmanagerin Sindy Wilde bei der WFE.
Das praktische Erleben schafft Berührungspunkte, fördert Interesse an bislang unbekannten Berufsfeldern und hilft den Schülern dabei, falsche Vorstellungen abzubauen. Oberschülerin Mia Meyer aus der 8. Klasse der Evangelische Schulgemeinschaft Erzgebirge, bearbeitet gerade ein Stück Metall bei der Normteile Lindner GmbH aus Ehrenfriedersdorf: „Mit meinem Opa werkele ich gern im Schuppen, weniger mit Metall, eher mit Holz. Dennoch möchte ich später Lehramt studieren. Ich mag Sport und Deutsch, in früheren Klassenstufen habe ich Werken sehr gemocht. Auch heute gefallen mir die technischen Berufe am besten, wo man etwas bauen kann. Hotelfach würde ich später zum Beispiel gar nicht gern machen“, sagt die Schülerin mit Blick zur Station, wo Betten frisch bezogen werden.
Für die beteiligten Unternehmen bietet das Format Gelegenheit, talentierte und motivierte Nachwuchskräfte kennenzulernen. In zehn Minuten erkennen Ausbilder oft schon Geschick und Interesse und können die Jugendlichen direkt ansprechen. So auch Frank Schumann, Bäckermeister bei der Bäckerei Kreißl in Scheibenberg, der bei MAKERZ MATCH zum ersten Mal dabei ist: „Heute waren auch schon einige dabei, die Talent haben. Sie haben wir auch schon mal für ein Praktikum angesprochen.“
Die Veranstaltung ergänzt das bestehende Berufsorientierungsangebot in der Region. Aus früheren Durchläufen sind bereits Praktika, Ferienjobs und auch Ausbildungsverträge hervorgegangen. Das weiß auch Isabel Herzog, Koordinatorin Berufsorientierung an der Oberschule der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge: „Es ist für die jungen Leute schön, hier in so kurzer Zeit eine große Bandbreite an Berufsbildern kennenzulernen. Das praktische Erfahren spielt in der Berufsorientierung eine große Rolle. Mich freut es, dass die Jugendlichen so ausdauernd sind.“
MAKERZ MATCH – „Berufe im Test“ ist ein Format der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH. Ein Dankeschön geht an die Stadt Scheibenberg für die engagierte Unterstützung – sowohl in der Vorbereitung als auch während der Veranstaltung.
Das Projekt Labora 2.0 wird durch Fördermittel der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms ermöglicht.