Warum ein echter Blick in die Welt der Berufe unersetzbar ist – Woche der offenen Unternehmen ist heute gestartet

Ventilatoren, Kreissägen, Kompressoren, Werkzeugmaschinen oder Pumpen – dass Geräte auf Knopfdruck ihrer Funktion zuverlässig nachgehen, ist eine Selbstverständlichkeit. Was aber alles in einem Motor drin steckt und welche Arbeitsschritte von der Entwicklung über Testreihen bis hin zur Montage notwendig sind, darüber machten sich Jugendliche und ihre Eltern im Elektromotorenwerk Grünhain ein Bild. Dort wurde heute die Woche der offenen Unternehmen im Erzgebirgskreis offiziell eröffnet.

„Auch wenn unser Leben und unsere Arbeit ein Stück digitaler geworden und die guten virtuellen Angebote eine sinnvolle Ergänzung sind, sind sie in meinen Augen jedoch kein vollwertiger Ersatz für den persönlichen Austausch und vor Ort erworbene reale Eindrücke“, unterstreicht Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises zur Eröffnung. Die Woche der offenen Unternehmen bietet seit 20 Jahren beste Chancen, sich ein erstes Bild vom Arbeitsalltag in einem bestimmten Berufsbild und dem Ausbildungsbetrieb zu machen. 8.000 Termine wurden in diesem Jahr von Jugendlichen angefragt, so viele wie 2019, einem der anmeldestärksten Jahre zur Aktionswoche überhaupt. 291 Unternehmen öffnen bis kommenden Samstag ihre Türen und stellen fast 150 duale Ausbildungsberufe und 65 duale Studiengänge vor. „Eine bessere Chance, so eine Vielzahl von Wunschberufen hautnah zu erkunden und mögliche künftige Arbeitgeber kennenzulernen, gibt es für die Fachkräfte von morgen nicht. Und auch für die Unternehmen liegt in der Teilnahme an der Berufsorientierungswoche eine große Chance, ihren Nachwuchs ganz gezielt zu gewinnen“, so Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH.

Die Informationsveranstaltungen geben Raum für Fragen und Gespräche, um herauszufinden, welche Fakten das Unternehmen auf der eigenen Wunschliste deckt und welche fachlichen und sozialen Anforderungen der Jugendliche erfüllen sollte. Der Geschäftsführer des Elektromotorenwerks Grünhain, Peter C. Weilguni, ist dankbar für intensive Angebote zur Berufsorientierung. „Wir freuen uns, dass das EMGR die Auftaktveranstaltung ausrichten darf. Bekommen wir doch so die Gelegenheit, den Jugendlichen die Arbeitswelt rund um die Entstehung eines Elektromotors nahe zu bringen. Damit kann im besten Fall auch das Interesse an der Entwicklung, am Vertrieb, an der Produktion oder an der Prüfung dieses „sauberen“ Antriebskonzeptes mitzuarbeiten, geweckt werden. Ist doch der Elektromotor ein Produkt, dass den negativen Folgen des Klimawandels aktiv entgegenwirkt. Somit kann eine interessierte, junge Generation einen direkten Beitrag zu einer sauberen Umwelt im täglichen beruflichen Tun leisten.“

Ausgebaut wurden in den vergangenen Jahren bewusst die gymnasialen Angebote – als deutliches Signal, dass die jungen Menschen auch nach einem Studium in ihrer Heimat gebraucht werden – oder gar für ein Duales Studium ihren Praxispartner im Erzgebirge finden. Diese Angebote werden immer mehr angenommen.